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Zurück zu analog?

***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Zurück zu analog?
N'Abend, werte Fotoliebhaber und -innen.

Ich trage mich seit einiger Zeit mit einem nicht unbedeutenden Gedanken, und zwar dem an eine Rückkehr zur analogen Fotografie. Seit ich (mit Sept. 2012 sehr spät) zur Digitalfotografie gekommen bin, habe ich irgendwie sukzessive die Lust am Fotografieren verloren. Meine letzten bedeutenderen Ausflüge mit der DSLR sind bereits locker ein halbes Jahr her, wenn nicht länger. Ich benutze sie in letzter Zeit hauptsächlich für Kleinanzeigen oder als "Scanner" für zu verschickende Dokumente, was nun wirklich Perlen vor die Säue sind.

Warum das so ist, kann ich nur schwer sagen, aber was mich am Analogen so anzieht, sehr wohl. Die Reduktion aufs Wesentliche, die Einfachheit. Ein Zeitenrad, ein Blendenring, einer zum Fokussieren ein Auslöser. Im Sucher mit Schnittbildindikator und/oder Mikroprismen ein simpler Zeiger zwischen + und - oder eine Reihe LEDs. Mechanische Gehäuse (bis auf eines mit Zeitautomatik) aus Metall, die man arbeiten hört. Die Knopfzellen, die jahrelang halten. Teilweise haben die Gehäuse seit 10 Jahren keinen Film mehr belichtet. Aus der Tasche geholt, das kalte, silberne, kantige Metall befühlt, eingeschaltet, sofort einsatzbereit. Drei der vier Gehäuse sind auch nach Jahren noch spontan funktionsfähig, bei einem ist der Knopfzelle leer. Sechs originale Festbrennweiten, Zwischenringe, Metz-Blitzgerät, Drahtauslöser, Polfilter. Mein Pentax-Traum, seit Jahren weitgehend im Dornröschenschlaf. Lediglich die Linsen passen auf meine K-5, wurden daher gelegentlich genutzt.

Ich verspüre Lust, einen meiner seit Jahren im Kühlschrank liegenden Ilford FP4 einzulegen, zu belichten, und anschließend den (inzwischen längst verhökerten) Dunkelkammer-Kram zu aktivieren. Jedes Foto langsam und mit Bedacht machen, mit Schärfe und Belichtung zu spielen, und nur aus der Erfahrung heraus in etwa zu wissen, wie das Bild aussehen wird, Gewissheit gibt erst die Entwicklung.
Oder die Freude auf die fertigen Dias nach der Rahmungssession und die Faszination von Schärfe und Kontrast bei guten Filmen in Projektionsgrößen von anderthalb Metern Seitenlänge. Das kurze "Plopp", wenn die Dias durch die Wärme springen, nur um dann perfekt zu sein.

So beim Schreiben fällt mir ein, was wohl das Problem ist: Digital hat irgendwann angefangen, mich zu langweilen. Es ist Wegwerffotografie. Ich transportiere irgendwas als Pixelhaufen ab, und wenn's nichts geworden ist, schmeiße ich es sofort weg. Die Fotografie ist inflationär. Man kommt mit 5-600 Bildern aus einem zweiwöchigen Urlaub zurück (mein Bruder auch mal mit 1000), weiß schon im Urlaub, wie sie geworden sind und merkt zu Hause, dass mindestens ein Drittel nicht gerade hochspannend ist. Aber weil man die Karte nicht vollkriegt, hält man einfach überall drauf. So müllt man sich dann den Rechner zu. Und keine Spannung mehr beim Warten auf die Urlaubsbilder. Luxusprobleme, ich weiß...

Im Prinzip geht's nicht mehr ohne digital. Nicht im Internetzeitalter. Zu gerne lade ich selbst Fotos hoch und erwarte ein wie auch immer geartetes Feedback. Aber es befriedigt mich nicht mehr sehr häufig. Mir fehlt das Physische. Ein Monitor ersetzt kein echtes Papierfoto oder die Qualität eines Dias, das auf Kodachrome 25, 64 oder einem Agfa RSX50 aufgenommen wurde, und durch meinen Pradovit an die Wand geworfen wird. Oder die Faszination eines Agfa Scala 200, einem großartigen SW-Diafilm. Ich werde auf jeden Fall in Kürze wieder mal ein paar Filme belichten, ich brauche das einfach gerade.

Kann mich hier irgendjemand verstehen?
***68 Mann
2.512 Beiträge
Ja absolut,man überlegt sich viel mehr und genauer das Bild das man aufnehmen will,wägt ab,wartet....
*********ddler Mann
715 Beiträge
Einerseits kann ich dich gut verstehen. In der Dunkelkammer nen HP5 auf ISO 800 pushen. Ausschnittvergrößerungen machen. Ein altes Stück Fotopapier (ohne Kunsstoffschicht) in der Kamera langzeitbelichten, entwickeln, mit Wachs transparent bügeln, in den Vergrößerer stecken. Ja, das Plopp der Dias. Andererseits reizt mich an der Digitalfotografie gerade , dass ich einfach draufhalten kann ohne auf die Kosten zu achten. Kleine Serien schießen kann, um das ideale Bild rauszusuchen. Die Disziplin besteht natürlich darin, großzügig zu löschen, was nichts taugt, eben nicht die Festplatte vollzumüllen. Ich mag auch, dass ich mehr ISO-Spielraum habe, ohne dadurch mehr Rauschen zu haben, als früher Korn.
*******009 Paar
6.147 Beiträge
jaaa, ich kann beiden ersten Vorrednern nur zustimmen...
irgendwann ist die Euphorie ob des Neu-Erwerbs dahin und dann trifft es meiner Meinung voll in's Schwarze, wenn es heißt, es ist inflationär... "isses nix, dann wird's gelöscht, es kostet ja nix"...
genau das scheint das Problem zu sein... *ja*

man muss sich "zwingen", das Motiv nicht von allen Seiten abzulichten, sondern mit Bedacht die beste Perspektive und Wirkung zu suchen...!
Guten Abend,
ich kann das gut nachvollziehen und für mich sehe ich es als Ergänzung. Ich stelle immer wieder fest, dass es ein viel Bewussteres Fotografieren ist. Den Auslöser drücke ich nicht einfach mal so. Mir der Digitalen wäre der Film in 2 Sekunden durch. Und natürlich ist es so, das bei Hunderten von Bildern schon 1 Gutes dabei sein wird.
Die Haptik und die i.d.R. unverwüstliche Technik sprechen mich auch an. Meine Kameras gehen alle noch.
Und was die Technik an sich angeht. Ich glaube die heutigen Jugendlichen haben noch nie von guter Qualität gehört. Deshalb freue ich mich, dass es noch die gute alte Schallplatte gibt. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich fotografiere oft auch Analog und meine EXIF Datei ist das Notizbuch *zwinker*
***68 Mann
2.512 Beiträge
Was noch dazu kommt...man verliert die Erinnerung,ein Papierbild ist eben ein Papierbild ist ein Papierbild *top*....mir sind durch eine zerstörte Festplatte hunderte nicht wieder zu ersetzende Bilder verloren gegangen *traurig*
Profilbild
***To Mann
1.784 Beiträge
Auf zwei Dinge musst du dich jedoch einlassen: auf eine grottenschlechte technische Qualität und dieses blöde Gefühl, das man hat, wenn man nach dem "Schuss" auf die schwarze Rückseite der Kamera schaut.

An die Unschärfe des Filmmaterials (bzw. das sehr prägnante Korn bei Kleinbildfilm) musste ich mich erst langsam wieder gewöhnen. Und einen Kodak Tri-X lege ich nach mehreren versuchen nicht mehr in meine Nikon - bei Mittelformat ist er ja schön, aber bei Kleinbild ertrage ich ihn nicht. Dagegen bin ich in die pastelligen Farben des Kodak Portra bei einer Blende überbelichtet geradezu verliebt.

Aber dämlich komme ich mir immer wieder vor, wenn ich wie beim Fotografieren mit meiner D700 auch bei der F5 nach dem Foto die Kamera runter nehme und aufs nicht vorhandene Display schaue.

Ach ja: Es geht noch etwas mehr! Wenn man mit einer Lomo Instant Wide oder einer Polaroid SX70 ein Shooting macht, dann wird es wieder so richtig spannend.

Jens

Kurzfassung: Ja, ich kann dich verstehen.
cause you've never known me
****sk Mann
236 Beiträge
Einfach machen...
Habe mir auch gerade eine kleine Leica aus analogen Zeiten gegönnt. Und ja, es ist eine andere Art der Fotografie. Allerdings wurde ich barsch daran erinnert, was die analoge Fotografie heute mehr denn je ist: teuer. Dafür bekommt man immerhin noch viele der gewohnten Materialien. In einigen Bereichen gibt es sogar noch Innovationen.
Dafür sind viele der alten Technikschätzchen heute sehr günstig zu haben. Natürlich stehen die üblichen Verdächtigen weiterhin hoch im Kurs. Hasselblad, Leica... Wenn es aber auch mal eine Mamiya oder eine Olympus sein darf, kann man überraschend günstige Teile aus der Bucht ziehen.

Wobei man das auch mit der digitalen Kamera probieren kann. Automatiken abschalten, Display abkleben. Statt der 64GB-Karte mal eine Karte mit nur 1GB einlegen. Habe sogar noch eine mit 512MB in der Schublade.
****ild Paar
1.344 Beiträge
ja, ich kann das verstehen...
... und so schmachtet in meinem Keller ein Durst 600 Vergrößerer mit Farbmischkopf vor sich hin. Klar, früher war alles besser .... weil wir sehr viel mehr mit der Materie selbst gekämpft haben und jeder Druck auf den Auslöser hat schließlich auch Geld gekostet (ich war seinerseits Student). Es brauchte Weitblick, Erahrung ein gutes Gefühl für das individuelle Potential des eingelegten Films. Stimmt alles, doch auch wenn heute alles viel einfacher ist, ein Auslöserdrücken nur irgend ein marginalen Platz auf der Karte beansprucht und man die Aufnahme erst im Nachhinein zur gelungenen Aufnahme machen kann bzw. macht kommt es doch noch darauf an wer hinter der Kamera steht.

Derzeit scann ich alte normal-8 Filme von meinem alten Herrn um sie vor dem entgültigen Aus zu retten. Es ist spannend und bewegend, denn es kommen unzählige Erinnerungen hoch. Allerdings muss man schon auch einen Punkt sehr sehr klar formulieren: die Quali ist eine Katastrophe gemessen an heutigen Möglichkeiten. Klar haben die Filme mit ihrer mageren Quali auch ihren Charme doch würde man sie heute in dieser Quali aufzeichnen, würde man die Kamera dem Händler wutentbrannt über seinen Ladentisch zurückwerfen.

Die Zeiten ändern sich und ich will heutige Quali nicht missen. Am Ende ist es einfach nur ein Werkzeug, das sehr viel besser geworden ist.
*********7778 Paar
1.652 Beiträge
Also ich habe selbst nie ernsthaft analog fotografiert, kann aber dennoch ein paar der gemachten Äusserungen hier nachvollziehen.

Eventuell kann man sich eine digitale analogkamera "bauen" *g*

Die Bilder im RAW Format fotografieren, wenn möglich das Display abschalten (einige Kameras bieten diese Möglichkeit) und vor allem eine kleine Karte einlegen.

Die RAWs auf den Rechner ziehen und mit Lightroom "ausbelichten".

Ist nicht ganz so wie in alten Zeiten aber vielleicht führt gerade die "kleine Karte" zu einer neuen Besinnung auf die wesentlichen Dinge. SD Karten sollten mit etwas suchen noch in Größen mit 256 MB oder so zu finden sein (viele technische Geräte brauchen so kleine Karten weil sie mit den größeren nicht klar kommen).

Ich muss zugeben das ich auch zu der Fraktion "Lieber noch ein paar Auslösungen mehr" gehöre.

Auch fehlt mir aktuell die Lust am Fotografieren. "Damals" (also vor ca. 8 - 9 Jahren) war das noch was anderes, da waren die Modelle noch dankbar(er), da wurde man freundlich gefragt ob man ein paar Bilder machen könne usw. Ich denke das die Ansprüche der Leute im Laufe der Jahre einem Wandel unterlaufen sind und auch bei den Fotografen, bedingt durch die sehr geringe Einstiegsschwelle. Ich schweife etwas vom Thema ab und wollte nur darauf hinaus das es vielleicht nicht nur an der Analog vs. Digital Überlegung sondern auch an weiteren Faktoren liegen könnte.

LG
Frank
art_of_nude - fine art nude
*******nude Mann
1.271 Beiträge
Zurück?
Never ...
**********gfrau Paar
333 Beiträge
Wer digital keine besseren Fotos macht ...
Wer digital keine besseren Fotos macht als früher analog ...

... der muss schon extrem gut fotografiert haben, oder ...
****_H Frau
2.397 Beiträge
Geduld
Zurück... never.
analog? schön war es. Photographieren disziplinierte im Gebrauch des "Materials".
Man hat nur noch einen Film über, mit 36 Bildern und ist auf dem Weg hin und zurück, von Teheran zum Kaspischen Meer, oder quer durch die südliche Sahara, da brauchte man schon Bedacht. Außerdem gab es die Erfahrungsregel, das von 36 Bildern Kodacolor100 oder Agfa, selten mehr als 18 Aufnahmen Top waren. In sw gab es die guten Ilfort 36mm Schätzchen. Ich hatte mir oft in den Kopierwerken mein Rohmaterial besorgt. Und mit vielen Entwicklungsbädern und Papieren und und und gepanscht.
In der Dunkelkammer in den Schalen bei Gelbgrün, oder Rotlicht zu sehen was da hervor kommt, das war auch noch aus heutiger Sicht...ein super Gefühl. Ganz anders, als Bilder von der Kamera auf den PC ziehen und dann auf dem Monitor die ersten Ergebnisse zu begutachten.
Bin eigentlich erst vor ein paar Jahren mit irgendeiner Digikam eingestiegen und jetzt wieder beim Kleinbildformat, allerdings in Pixeltechnik gelandet. Gute alte Objektive und die alte Art des Photographierens, machen immer noch Spaß.
Klar war der Vergrößerer aus Heutiger Pixel-technischer Sicht, ein Dinosaurier. Aber er machte mehr Gänsehaut. Und die Filmentwicklung in der Kippdose? Ein Fehler und der Film war hin. Und man versuchte mit der verrücktesten Chemie noch etwas zu retten.
Die Bildbearbeitung stockte bei mir eine Weile, weil ich voll auf Linux umgestiegen bin und im laufe des letzten Jahres viele Höhen und Tiefen der PC Technik durchmachte.
Die Kamera Technik ist einfach, wenn man sich seine Programme angeeignet hat. Viel Zeit, viele Bilder, nicht Besonderes. Einfach nur digital knipsen um zu lernen. Mit der Kamera klappt es prima, aber Bildbearbeitung ....
Was hab ich da schon Alles versucht. Gimp, Raw Therapie, Darktable sind über geblieben und XnView sind in den letzten Monaten gereift, Anwendung betreffend.
Wobei ich wirklich immer wieder Anfänge bin und keine Mitstreiter finde. Genau wie damals auch.
Gestern Nacht mit ISO 51000 Schneebilder gemacht... das geht gut und mit alter analoger Disziplin.
Die Ergebnisse waren überraschend, wie alle Nachtaufnahmen im Schnee.
Obwohl in meiner Nähe ein "analoges Kamera-Museum" ist, finde ich keine Weggefährten im Linux Ubuntu Bereich.
Selbstverständlich kenne ich einige zum Teil ausgezeichnete Fotographen. Und meine Beobachtung ist, das bei allen die ich kennen lernen durfte (mehr oder weniger als Modell) die Bildverwaltung eines der Hauptprobleme zu sein "scheint".
Digitale Dateien habe ich seit den späten 80ger Jahren. Und die funktionieren erstaunlicherweise noch Heute.
Analoge Dias, Negative und Bilder sind auch noch "funktionierend".
Irgendwie sehe ich Alles als Hobby und das macht immer wieder Spaß.... wenn man zeit und Spaß an der Freude hat.
Ich sehe nicht Alles so eng und zum Erfolg verdammt. Immer locker und entspannt. *guckguck*

Ach .... noch eine kleine "humorige" Anmerkung.... man braucht immer wieder mal einen Sklaven der die PC Technik und deren Programme im Griff hat, aber ... meistens sind die Rollen dann doch eher vertauscht, weil der PC Programm Guru meistens nur Mitleid mit dem Pixelakteur hat. *panik*
Ich staune immer wieder über mich selbst, wie ich das bisher alles soooo mitgemacht habe. Ständiges Interesse und ein wenig was tun, statt auf analogem auszuruhen *freu*
Und staunen, erlaube ich mir immer wieder auf dem Weg der das Ziel ist.
nicht ganz zurück
Ich selbst habe vor zwei Jahren begonnen, wieder analog zu fotografieren. Ursprünglich war es eine aus der Not geborene Idee, da ich ins Mittelformat wollte, doch digital ist das schier unerschwinglich. Eine Mamiya RB67 ist dagegen das reinste Schnäppchen.
Nach einigen Versuchen hat mich die Faszination analog übermannt und ich fotografiere derzeit hauptsächlich mit Film, Mittelformat und auch Kleinbild. Es ist das bewusste Fotografieren, das mich begeistert und auch die aufgezwungene Geduld, auf das fertig Foto warten zu müssen. Es hat in meinen Augen etwas meditatives, sich dermaßen intensiv mit einem Foto auseinanderzusetzen.
Seine Filme selber zu entwickeln und in den Händen zu halten ist ein großartiges Gefühl, das ich nur vorm Rechner sitzend nicht erlange.
Was die Qualität betrifft, so kann ich einige Aussagen hier nicht ganz nachvollziehen. Der Look, die Farben und die Auflösung von einem richtig belichteten Fuji Velvia 50 im Mittelformat ist den meisten DSLRs mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar teilweise überlegen.
Ich muss dazu sagen, ich betreibe die Fotografie als Hobby und weil es mir Spaß macht. Ich muss damit kein Geld verdienen, sonst würde ich die ganze Sache sicherlich anders sehen. Für meine ab und an vorhandenen Fotoaufträge nutze ich dann auch tatsächlich fast nur meine DSLR.

Insofern gehe ich nicht ganz zurück, sondern nutze analog und digital parallel. Mehr Spaß bringt mir allerdings die Analogfotografie.
Profilbild
***To Mann
1.784 Beiträge
Analog ist teuer? Das kann ich nicht nachvollziehen. Eine sehr gute DSLR kostet neu 2.000 Euro. Nach 5 Jahren bekommt man beim Umstieg auf die Nach-Nachfolgerin noch maximal 500 Euro am Gebrauchtmarkt. Eine Nikon F5 kostet gebraucht 600 Euro und verliert fast nichts an Wert. Somit habe ich in 5 Jahren 1.400 Euro für Filme, Entwicklung und gute Scans.

Jens
**********derHB Mann
2.630 Beiträge
***is:

Kann mich hier irgendjemand verstehen?

Für mich hat digitale Fotografie nur Vorteile. Ich bin 1992 mit 38 Rollen Diafilmen zu einer Indienreise aufgebrochen. Die haben bei weitem nicht gereicht, zurückgekommen bin ich mit 117. Die waren schwer zu bekommen und sehr teuer. Sie haben Platz weg genommen und ich musste einen Teil anderen Travellern mitgeben, damit sie in der feuchten Hitze nicht verderben. Etliche Bilder sind nichts geworden, ich konnte das nicht kontrollieren und keine weiteren Bilder machen. Ich hätte mich gefreut, wenn ich damals schon digital hätte fotografieren können.

Dias waren nicht schlecht, aber digitale Fotografie ist besser für mich. Und auch wenn es wirklich tausende Bilder sind, die ich mitbringe, so sind es wundervolle Erinnerungen.

Der Feind des Guten ist nicht das Böse, sondern das Bessere *zwinker*
*********iebte Paar
2.446 Beiträge
Oberflächlich
Es ist unbestritten, dass die digitale Fotografie eine Menge Vorteile bietet.
Sie lässt aber auch oberflächlich werden. Viele Menschen fotografieren von einem Motiv viele Aufnahmen. „Ein gutes Bild wird schon dabei sein“ scheint die Devise zu sein.
Man kann, mit der nötigen Disziplin, auch mit digitalen Geräten eine quasianaloge Fotografie betreiben. Ich überlege zum Beispiel mittlerweile häufig, ob ich den Auslöser überhaupt drücke, wenn das Motiv für mich nicht optimal ist.
So mache ich für jede Einstellung nur wenige Fotos, die letzt endlich aber so sind, wie ich sie mir vorgestellt habe.
Hunderte Aufnahmen von dem gleichen Motiv bringen mir (außer Datenmüll) nichts.
Nein, zurück zur analogen Fotografie, das will ich nicht. Für mich überwiegen die Vorteile der digitalen Fotografie. Auch wenn es mir immer gefallen hat, einen neuen Film in die Kamera zu legen und sich zu freuen, welche tollen Motive man darauf bannen wird…..

Allerdings gibt es bei mir wieder immer mehr Bilder auf Papier. Ein Foto, das ich anfassen kann, das gefällt mir eindeutig besser, als diese auf dem Computer zu präsentieren.

Obwohl ich auch sagen muss, auf dem Fernseher läuft oft eine „Diashow“ meiner Lieblingsfotos. Das hat auch was.
art_of_nude - fine art nude
*******nude Mann
1.271 Beiträge
Ich habe die Fotografie analog gelernt und damit auch das gezielte und konzentrierte Fotografieren. DIese Lehrzeit möchte ich nicht missen.

Analog teuer?
Kommt darauf an, wie viel man fotografiert und wofür. Als kommerzieller Fotograf will man nicht zurück zu analog, mit dem Wegfall von Filmmaterial und Laborkosten entfällt schon ein großer Kostenfaktor.

Bei der Bearbeitung mache ich oft nicht viel mehr, als dass was ich früher im Labor machen musste. Es geht aber einfach schneller und günstiger. Chemiedämpfe und die lästige Be- und Entsorgung fallen weg. Dem trauere ich nicht nach.

Wie oberflächlich man arbeitet, bleibt jedem selbst überlassen. Ich denke immer noch, ein gutes Bild entsteht in der Kamera, nicht in der stundenlangen Nachbearbeitung.

Es gab schon Bilder, bei denen ich gefragt wurde, wie ich den Effekt mit Photoshop gemacht hatte. Es gab aber gar keinen Photoshop-Effekt, es gab Pinsel und Farbe beim Aufbau *ggg*
Malerei
*******009 Paar
6.147 Beiträge
*******nude:
Ich denke immer noch, ein gutes Bild entsteht in der Kamera, nicht in der stundenlangen Nachbearbeitung.

absolut richtig! *g* *top2*
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
So, da bin ich wieder... *mrgreen*

Schön, dass der Thread so aktiv ist, das hatte ich gehofft. *top*

Nicht, dass ich missverstanden werde, ich will keinesfalls komplett zurück zu analoger Fotografie, lediglich die alte Technik gelegentlich wiederbeleben. Ich kann vieles von dem bisher hier gesagten so unterschreiben, selbstverständlich auch, was die Vorteile der Digitalfotografie angeht. Ihr gegenüber bin ich absolut nicht feindlich gesinnt, zumal ich durch die Verwendbarkeit meiner alten Linsen ja da gewissermaßen eine Brücke schlagen kann.

@****_H
Hast Du echt so hohe Ausfallquoten bei Kodak und Agfa gehabt? Das hatte ich nie bei irgendeinem Film, erst recht nicht bei Kodak und Agfa. Vor allem Agfa habe ich mit am häufigsten benutzt, allen voran CT100 und RSX 50, 100 und 200. Bei den 400ern war der Fujichrome sehr gut. Meine stillen Favoriten waren immer irgendwie Kodachrome 25 und 64, die aber wegen der speziellen Entwicklung (erinnert sich noch einer an die mitgelieferten Entwicklungsbeutel?) umständlich und recht teuer waren. Daher bin ich, wenn Kodak angesagt war, meist bei Ektachrome 100 oder 200 gelandet.

Das einzige Mal, dass ich mit einem Kodak "Pech" hatte, war 2012 in Irland. Ich hatte nicht genug CT100 mitgenommen, und musste so in einem kleinen Souvenirshop an den Cliffs of Moher den einzigen Film kaufen, den sie dort überhaupt noch hatten: einen lange überlagerten Kodacolor Gold 100 (!). Keine Ahnung, wo die den noch her hatten, aber die Bilder sind nicht mehr so der Kracher gewesen. Körnig, seltsames Kontrast- und Farbverhalten. Dokumentarisch noch brauchbar, ästhetisch aber völlig durch...
****_H Frau
2.397 Beiträge
Faszinierend
Hallo @***is
Dein Thema hatte mir gut gefallen, so dass ich spontan Antwort gab.
Man könnte Stunden- Tage lang erzählen. Aber das ist Vergangenheit ... eben schöne Nostalgie.
Nein die Filmergebnisse lagen durchaus bei 39 Bildern pro 36. Film.
Meine Ansprüche an sich sind sehr hoch gewesen. Zu staubige Luft, zu viel Gegenlicht, Standort und Motiv nicht passend zum unwiederbringlichen Moment. Da war eben nicht Alles passend. Am Film Material lag es nicht, sondern an mir. Das ist der heutige Vorteil, man kann gaaaaanz viele Bilder machen und irgend etwas davon ist "brauchbar" um es zu bearbeiten. Das ist aber nicht meine Intuition.
Es war halt früher so und ist heute auch noch so... nur ein wenig anders.
Übrigens lese ich immer gerne zwischen den Zeilen, man glaubt nicht was man über Menschen so alles erfährt. Das ist auch schön. *sonne*
*********kend Mann
3.672 Beiträge
*********iebte:

Es ist unbestritten, dass die digitale Fotografie eine Menge Vorteile bietet.
Sie lässt aber auch oberflächlich werden.

Das passiert aber nur, wenn man es selbst zulässt. Ich denke, man sollte dort nicht "der digitalen Fotografie" die Schuld in die Schuhe schieben - denn dafür sollte man selbst verantwortlich sein.

Man kann, mit der nötigen Disziplin, auch mit digitalen Geräten eine quasianaloge Fotografie betreiben. Ich überlege zum Beispiel mittlerweile häufig, ob ich den Auslöser überhaupt drücke, wenn das Motiv für mich nicht optimal ist.

Hier liefest du ja schon genau genau den Ansatzpunkt.
Ich denke, es muss auch nicht "quasianalog" sein - aber, den Kopf zu benutzen, eigene Kreativität entwickeln macht den Unterschied.

So mache ich für jede Einstellung nur wenige Fotos, die letzt endlich aber so sind, wie ich sie mir vorgestellt habe.
Hunderte Aufnahmen von dem gleichen Motiv bringen mir (außer Datenmüll) nichts.

Wobei 'mehr Fotos' nicht automatisch oberflächlich werden lässt. Es kommt da auch sehr auf die Arbeitsweise des einzelnen an - ich halte es auch überhaupt nicht verwerflich, sich an einem Motiv auszuprobieren, das man (noch) nicht so umsetzen kann, wie man es sich vorstellt. Entscheidend halte ich dabei aber die Beschäftigung mit dem Motiv und auch mit den entstandenen Bildern - denn daraus kann ein Lernprozess entstehen.
Ich persönlich mache bei weitem nicht alle Bilder "so wie ich sie mir vorgestellt habe", sondern probiere auch immer wieder aus - aber ganz bewusst. Das, was daraus entsteht, würd' ich nie und nimmer als Oberflächlich bezeichnen.
*********immer
119 Beiträge
Wir nutzen ab und an noch die gute alte analoge Kamera. Zugegeben, es sehr selten geworden.

Trotzdem haben bestimmte Motive ihren Reitz, den man nur schwer mit der digitalen Technik einfangen kann.
Dazu gehören Langzeitbelichtungen, wenn man das Motiv bei Dunkelheit immer wider einzeln ausleuchtet.

Natürlich kann man mit vielen Programmen nachträglich solche Effekte einzuarbeiten.
Ist trotzdem nicht das gleiche, weil die Vorfreude auf das Ergebnis und die nicht vorhersehbaren natürlichen Abweichungen verloren gehen.

Zugegeben das perfektere Bild entsteht dank Photoshop
**********derHB Mann
2.630 Beiträge
*********immer:
Trotzdem haben bestimmte Motive ihren Reitz, den man nur schwer mit der digitalen Technik einfangen kann.
Dazu gehören Langzeitbelichtungen, wenn man das Motiv bei Dunkelheit immer wider einzeln ausleuchtet.

Wieso ist das schwer?
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