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FETISCH FOTOGRAFIE
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Welche Brennweite für Porträts?

Bin gerne nah am Objekt.
Ich nehme ein 50er mit 1,4 Lichtstärke. Ich mag Schärfeverläufe.
**********uende Paar
8.834 Beiträge
Eine Brennweite von 85mm finden wir auch deshalb sehr gut, weil diese erlaubt, einen gewissen Abstand zur Person zu wahren, was oft als entspannter empfunden wird. Gleichzeitig ist genügend Raum, mit der Tiefe zu arbeiten.
Hier ist das Thema ja Porträt und nicht das nachträgliche Frestellen.
Die Nutzung einer 35mm oder 105mm wirken sich dann doch mehr oder weninger entweder auf den persönlichen Abstand oder eben auf die Tiefe aus.
All das geht, natürlich gut und ist vielleicht aber auch von der Vertrautheit abhängig . *knips*
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*****div:
Der ursprüngliche Fragesteller hat eine Sony.

Stimmt. Eine Sony Alpha 100. Das war 2006 die erste Kamera unter dem Namen Sony, nachdem diese die Kamerasparte von Konica Minolta gekauft hatten. Wir reden hier im Thread aber von Vollformat-Brennweiten, damit die Angaben untereinander vergleichbar sind (wer's nicht macht, bitte angeben, welcher Cropfaktor gemeint ist).

Tipp für den ursprünglichen Fragesteller. Die a100 hat noch das alte A-Bajonett (englisch A-mount). Die neuen Kameras von Sony sind spiegellos und verwenden das neue E-Bajonett. Das A-Bajonett hat bei Sony keine große Zukunft mehr.. Überlege dir, ob du noch A-Objektive kaufen willst oder ob du nicht besser auf eine Kamera mit einem Bajonett-mit-Perspektive umsteigen willst.

Ich möchte noch eine Brennweite in den Ring werfen. 135 mm. Das war zu analogen Zeiten die klassische Telebrennweite, auch für Porträts. 85 mm für Indoor/Studio, 135 mm Outdoor. Ich arbeite heute noch mit diesen Brennweiten (50 mm Studio, 85 mm Outdoor bei APS-C).

Unterschiedliche Brennweiten erzeugen unterschiedliche Bildwirkungen. Bei Weitwinkel wird die Nase betonter und dicker, bei Brennweiten größer als 150 mm wird das Gesicht breiter und flacher und die hinten liegenden Segelohren werden dominant. Das kann man gezielt einsetzen. Wenn das Model eine kleine Nase und Segelohren hat, dann eher eine kürzere Brennweite. Ist das Gesicht schmal und das Model hat einen Zinken im Gesicht, dann mehr Tele.

Hier mal ein Link zu einem erklärenden Foto: http://mirkofeindel-photogra … /07/Brennweite_Gesichter.jpg und hier im Schnelldurchlauf: http://www.tyrosize-blog.de/wp-content/uploads/Dan-Vojtech-2.gif.
Sommer 2020
*******utch Mann
1.753 Beiträge
@*********nackt: Ich denke das A-Mount sehr wohl noch eine Zukunft hat. Es ist gerade erst die A99II erschienen die momentan, lt. verschiedener Fachzeitschriften, das Nonplusultra der Spiegelreflexkameras ist.

@*******rd2: Schau dich mal nach einem Minolta 50mm 1.4 AF um, das ist eine super Linse.
Ich nutze sie selbst auch und bin sehr zufrieden.
*****div Frau
7.980 Beiträge
Schön, dass die Frage von Frankford2 zwar wert befunden wurde, einen eigenen Thread zu eröffnen, aber als Ratschlag kommt, kauf Dir eine andere Kamera...

Die Sony A100 ist keine Vollformat Kamera. Und wenn der Besitzer nunmal mit der Kamera zufrieden ist, darf er sich sogar heute noch ein Objektiv mit A-Mount kaufen. Hoffe ich doch. Oder eben auf alte Gebrauchte zurückgreifen.

Die neuen Kameras von Sony sind nicht alle spiegellos und es gibt noch A-Mount.

Schreibt jemand, der A-Mount mit APS-C hat. Und 50er + 90er Brennweite auch an der Vollformat von Nikon für Portraits nutzt.
*****cat Mann
783 Beiträge
*********nackt:
Unterschiedliche Brennweiten erzeugen unterschiedliche Bildwirkungen. Bei Weitwinkel wird die Nase betonter und dicker, bei Brennweiten größer als 150 mm wird das Gesicht breiter und flacher und die hinten liegenden Segelohren werden dominant.

Das wisst ihr doch eigentlich besser, bin ich mir sicher: Unterschiedliche Perspektiven erzeugen unterschiedliche Bildwirkungen. Bei gleichbleibendem Abbildungsmassstab erzwingen unterschiedliche Brennweiten dann unterschiedliche Abstände/Perspektiven und diese wiederum haben ihre Bildwirkung. Aber eine Brennweite selbst, ohne Veränderung des Motivabstandes, erzeugt nur einen Bildwinkel (in Verbindung mit dem Film-/Sensorformat).

lg daniel
******raf Mann
123 Beiträge
35mm und 50mm wurden ja schon genannt und die sind auch sehr zu empfehlen. Wenn ich draußen bei viel Licht fotografiere, nehme ich auch gern mal 300mm. Da muss man zwar ein paar Meter weggehen, aber die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. *g*
******raf:
Wenn ich draußen bei viel Licht fotografiere, nehme ich auch gern mal 300mm.

Wenn im Zusammenhang mit Portraits in Foren Brennweiten von 105mm oder sogar 150mm genannt werden, frage ich meistens, ob die Fotografen Angst vor Ihren Models haben. Aber 300? *oh*

Aber es ist ja Geschmacksache. Ich ertappe mich immer wieder dabei für Portraits 35mm zu nehmen – gerade Outdoor, weil durch den Bildwinkel der Hintergrund auch zur Geltung kommt. Aber zwischen 35 und 105mm (naja meinetwegen auch mal 150) ist wohl alles im Rahmen.
******raf Mann
123 Beiträge
Ich finde das Bokeh und den Schärfeverlauf im Allgemeinen bei >200mm sehr schön. Und nein, ich habe keine Angst vor Modellen. *ggg*
****i2 Mann
11.399 Beiträge
JOY-Angels 
******raf:
Ich finde das Bokeh und den Schärfeverlauf im Allgemeinen bei >200mm sehr schön. Und nein, ich habe keine Angst vor Modellen. *ggg*

Das hat doch eher mit der Qualität der Objektive zu tun als mit der Brennweite?
******raf Mann
123 Beiträge
****i2:
Das hat doch eher mit der Qualität der Objektive zu tun als mit der Brennweite?
Nicht unbedingt. Außerdem ist das natürlich Geschmackssache.
*********kend Mann
3.672 Beiträge
Also - Brennweiten > 200mm für Porträts sind in meinen Augen ein bischen grenzwertig, weil sie eben sehr stark Komprimieren und damit das Gesicht extrem verflachen. Manchem mag es gefallen - im allgemeinen gilt aber die Empfehlung wie hier schon zu Anfang geschrieben: klassich 85mm fürs Kleinbildformat, gern f/1,8 oder auch noch lichtstärker - oder als Alternative auch das 60er Makro an APS-C.

Wobei das Makroobjektiv den "Nachteil" hat, dass es in aller Regel (trotz geringer Schärfentiefe bei Offenblende) doch rasiermesserscharf ist - und das ist nicht für jeden porträtierten von Vorteil. OK - in der Nachbearbeitung kann man es immer noch weicher machen, wenn man mag.

Früher war für ich auch das "normale" 85/1,8 absolut das Ding für Porträts - mittlerweile bin ich mehr und mehr davon ab und greife viel lieber zu altglasigem. Ich liebe z.B. Helios 40 und 44 für Porträts (bzw. Zeiss-Biotar), klasse ist auch das 85er Cyclop (f/1,5). Sehr exaktes fokussieren und ein passender Abstand zum Hintergrund sind hier wichtig.

Bokeh / Schärfeverlauf sind übrigens nicht nur von der Brennweite abhängig - sondern auch von der Bauform des Objektives, der Zahl & Form der Blendenlamellen und vom Motivabstand und Blendenöffnung. Man kann einen Kopf aus weiterer Entfernung mit längerer Brennweite gut freistellen, kann das aber bei gleichem Abbildungsmaßstab mit kürzerer Brennweite durch den kürzeren Motivabstand genauso kompensieren. Also - die bessere Freistellung durch längere Brennweiten würde ich jetzt nicht überbewerten - jedenfalls werd' ich nie anfangen, mit 'ner Russentonne zu porträtieren *g*
(nur bei scheuen Wildtieren)
******raf Mann
123 Beiträge
*********kend:
...weil sie eben sehr stark Komprimieren und damit das Gesicht extrem verflachen.
Das würde ich nicht so pauschalisieren. Erstens kommt es auf das Objektiv an, zweitens auf den eigenen Geschmack und drittens kann man das mit D&B noch einiges rausholen.
Profilbild von mir
*****oto Mann
494 Beiträge
Es kam schon zur Sprache, der Bildwinkel ist der Knackpunkt.
Die so genannte Normalbrennweite (ca. 50mm KB/ca. 35mm Crop)
hat den, dem menschlichen Blick am nächsten kommenden Bildwinkel.
Der Vorder- und Hintergrund passen von den Proportionen.
Deswegen wirkt eine zu große BW bei einem Porträt nicht immer.

Wenn die Diskussion auftritt, welche Brennweite nehme ich für ... ,
empfehle ich, sich mal die Exifs von Bildern, die mit Zoomobjektiven
gemacht wurden, anzusehen. Da sieht man, welche Brennweite man
selbst bevorzugt verwendet hat.

Ich selbst bewege mich dabei meist in einem Bereich zwischen 35-80mm
(an EOS 60D), je nach Motiv und Räumlichkeiten.
*********kend Mann
3.672 Beiträge
******raf:
Das würde ich nicht so pauschalisieren. Erstens kommt es auf das Objektiv an, zweitens auf den eigenen Geschmack und drittens kann man das mit D&B noch einiges rausholen.

Daher schrieb ich "Manchem mag es gefallen .... " aber den meisten gefällt offensichtlich eine kürzere BW besser - weshalb Lehrbücher auch zum 85er raten. Aber Regeln sind auch dazu da, gebrochen zu werden - allerdings wirst du die Verflachung der Perspektive durch ein "anderes" 200er oder durch Bearbeitung nachträglich nicht mehr beeinflussen.
Wenn du es so magst, ists ja OK, den meisten wirds aber etwas zu viel sein. Mizfotos Hinweis "ausprobieren mit Zoom" war da schon gut.
******raf Mann
123 Beiträge
Ich fotografiere natürlich nicht jedes Portrait mit 300mm. Aber manchmal ist es eben die bessere Wahl. *zwinker*
Gerade wenn man einen Softlook anstrebt, ist eine hohe Brennweite idealer, finde ich.
*********kend Mann
3.672 Beiträge
Kann man so machen, habe ich auch schon gemacht.
Aber, wenn ich dir einen Tip geben darf - wenn du einen Softlook anstrebst, probier einfach mal die Optiken, die früher in deiner Heimatstadt gefertigt wurden - da gibts klasse Dinger, die du bei dir wahrscheinlich für ein Taschengeld auf dem Flohmarkt bekommen kannst.
******raf Mann
123 Beiträge
Ja, solche Objektive wären eine Möglichkeit, aber zum Einen sind sie schwer an heutigen Kamereas kostengünstig zu montieren und zum Anderen möchte ich schon die bestmögliche Qualität Out-Of-Cam haben, um mich später für einen Bildlook entscheiden zu können und somit alle Möglichkeiten zu haben.
*********kend Mann
3.672 Beiträge
Ok, für die Adaption benötigt man natürlich entsprechende Adapter, die Geld kosten. Richtig.
Für meine letzten 20 M42-auf-Canon-EF-Adapter hab ich pro Stück glaub ich so um die 1,50€ bezahlt, beim Chinesen meines Vertrauens. Qualität war OK, allerdings sind das dann welche ohne Chip (der für mich bei Projektionsoptiken aber eh nicht sinnvoll ist). Adapter mit Chip kosten 4 - 5€ mehr. Wenn das Kameragehäuse das 400-fache dessen kostet, ist so ein Adapter vielleicht noch finanzierbar, selbst für nur-mal-probieren.

Wenn ich mit der Fotografie meine Brötchen verdienen müsste, würde ich es wahrscheinlich auch nicht so machen, wenn man "abliefern muss" ist der Weg, technische Bildqualität aus der Kamera zu optimieren und den Look dann hinterher per Bearbeitung drüberzutünchen sicherlich besser und flexibler.

Aber ich möchte eben keine technisch perfekten Dokumente erstellen, sondern ich mache Bilder. Und die entstehen bei mir im ganz wesentlichen im Moment der Aufnahme, nicht danach. Ich übe also kein Handwerk aus, wo es auf technische Qualität ankommt, sondern ich betrachte das ganze ehr von künstlerischer Seite.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*********kend:
Daher schrieb ich "Manchem mag es gefallen .... "

Genau, vieles ist Geschmackssache. Aber die Unterschiede in der Bildwirkung kann man berechnen, sie hängen nicht von Objektiv A oder Objektiv B und essen Bokeh oder Schärfe ab.

Wenn ich mit einem 100er in 2m-bis-Nase vor einem Model stehe, habe ich eine Motivhöhe von 69 cm, denn das 100er hat im Hochformat einen Bildwinkel von 20°. 69 cm passt gut für ein Porträt

Ein 300er hat einen Bildwinkel von 4° 35'. Wenn ich damit eine Motivhöhe von 69 cm erzielen will, muss ich 8,69 cm von der Nasenspitze weg sein.

Die Ohren liegen 15 cm hinter der Nasenspitze. Beim 100er also 2,15m weg, beim 300er 8,84m. 2.15m zu 2m, das sind 7,5% Unterschied. 8,84m zu 8,69, das sind nur 1,7%. Das Bild wirkt flacher, weil die Unterschiede zwischen bildnahen Bildteilen und bildfernen Bildteilen geringer ist.

Schaut euch die Musterfotos an, die ich oben verlinkt habe. Ich finde sie sehr aussagekräftig.
Sigma
Zur Zeit das Sigma ART 50 mm 1,4. Eventuell bei einemLottogewinn das 1,4 85 er ART. Beide zur Zeit Referenz.
******YST Mann
34 Beiträge
Brennweiten
Generell würde ich am ehesten 70 - 135 mm an Vollformat nehmen.
Ich nutze meistens im Studio das Canon 4/24-105 und das 2.8/70-200. Auch sehr schön das Canon 1.8/85mm .
Festbrennweite
Hallo zusammen -
also im Kleinbildbereich würde ich immer eine eher lange Festbrennweit nehmen.
Ich verwende am liebsten das 135 / 2,0 - da kann man schön mit der Tiefenschärfe arbeiten.
Für etwas weniger klassische Portraits nehm ich dann auch gern mal ein 35er ...
An der 6x6 nehme ich das 150er.

Liebe grüße Tom.
Festbrennweite das 1,8/85 mm ..
ist mir am liebsten.
Profilbild
**********chter Mann
551 Beiträge
Mal ein anderer - umtechnischer - Ansatz...
Hallo zusammen,

ich habe diesen Thread mit viel Interesse gelesen und das technikverliebte Herz in mir hat es genossen.

Meine Antwort ist aus dem Blickwinkel des "Technik muss funktionieren, daher uninteressant" - Fotografen geschildert. Ich fotografiere auf KB Vollformat als Hintergrund für meine Antwort.

Ich schwanke zwischen zwei Objektiven für die Porträt-Fotografie: 50 mm (Sigma Art 1,4) und 100 mm (Canon 2.8L Macro).

Bei dem 50 mm muss ich für ein Gesichtsportrait recht nah ran, was nicht immer ein Vorteil ist:
Unerfahrene oder mir noch fremde Modelle finden es oft nicht so toll, wenn Ihnen der Fotograf mit einer großen Kamera ins Gesicht kriecht und...
...in manchen Situationen ist es auch schwieriger mit dem Licht (was eventuell an meinen chaotischen Blitzaufbauten liegt).

Bei 100 mm habe ich einen schönen Abstand, der mir deutlich mehr Bewegungsfreiheit gibt und auch dem Modell ein wenig Abstand gewährt.

Ein weiterer Vorteil von Macro-Objektiven wurde schon angesprochen: Ich komme sehr nah ran, wenn ich beispielsweise nur "Faceparts" möchte, also Lippen oder Augen...

Zum Thema Bokeh gibt es aus meiner Sicht eine fast schon ideologische Diskussion. Ich habe neben dem Sigma Art auch den typischen Canon-Joghurtbecher (50mm 1.8II in anmutigem Vollplastik *zwinker* ), das mit seinen 5 Lamellen ein sehr ... anderes ... Bokeh macht als das Sigma. Dafür trennen die beiden Objektive aber auch Welten im Preis!

Ich hoffe, das mein Senf hilfreich in Bezug auf die eigentliche Frage war...

Ciao,
Schorsch
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